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Wald und Wiesen e.V.
Husemannstr. 12
10435 Berlin
Tel. 0151-56319672
 

Pädagogische Grundlagen

Waldpädagogik

„Kinder eignen sich die Welt heutzutage vorwiegend aus zweiter Hand an, anstatt sie durch eigenes Handeln, durch Ausprobieren und Experimentieren selbst zu entdecken.“ (R. Zimmer)

Mit dem Schwinden natürlicher Bewegungsräume im häuslichen Umfeld der Kinder wird es immer wichtiger, dem Spielen im Freien mehr Raum zu geben und somit eine Umgebung zu schaffen, in der unmittelbare körperlich-sinnliche Erfahrungen "aus erster Hand“ gemacht werden können.

Diesen freien, natürlichen Raum kann in besonderer Weise der Wald bieten. Die Pädagogik des Waldkindergartens knüpft daher an dem an, was Kinder wollen und brauchen, also an dem, was den Bedürfnissen der Kinder entspricht:

Kinder wollen sich bewegen

Kinder, die sich ausreichend bewegen, lernen Schritt für Schritt ihre Kräfte einzuschätzen, sie entwickeln ein Gefühl für sich selbst und ihre eigenen Grenzen. Dadurch sind sie nicht nur weniger unfallgefährdet, sondern auch neugieriger, ausgeglichener und selbstbewusster.

Der Wald bietet wie kaum ein anderer Ort unzählige Möglichkeiten zur Bewegung. Die Kinder erobern Hügel und rennen sie herunter, sie bewegen sich auf unebenem wechselndem Gelände, steigen über herumliegende Äste und manchmal auch durch dichtes Buschwerk. Jeder umgestürzte Baum lädt zum Balancieren, Klettern, Schwingen und Schaukeln auf Stamm und an den Ästen ein- wie gut, dass man auf dem weichen Waldboden auch mal ohne Folgen hinfallen kann.

Kinder wollen mit allen fünf Sinnen lernen

Das Kennenlernen der Welt geschieht über direkte Sinneserfahrungen beim Tasten, Fühlen, Anfassen, Sehen, Hören, Riechen und Schmecken. Erst durch die ganzheitliche Stimulation von außen geschieht eine stabile Vernetzung von Nervenverbindungen.

Die Kinder sind im Wald ständig damit beschäftigt sind, ihre fünf Sinne auf natürliche Weise zu schärfen.

Siehst Du das Eichhörnchen von Ast zu Ast springen? Das Vogelnest? Die Kellerasseln unter dem Baumstamm? Hörst Du, wie der Wind in den Bäumen rauscht? Woher kommt das Klopfen des Spechtesund der Gesang der anderen Vögel? Riechst Du das feuchte Herbstlaub und das Baumharz an meinen Händen? Hier stinkt es- da muss irgendwo eine Morchel wachsen! Wie schmeckt Dir unsere Pilzpfanne aus Maronen und Birkenpilzen? Und wie findest Du die Marmelade aus den selbstgepflückten Heidelbeeren? Traust Du Dich, barfuß über die Tannennadeln zu laufen?

Kinder im Kindergartenalter möchten alles anfassen, sie wollen ihre Umwelt mit den eigenen Händen berühren und ertasten und sie auf diesem Wege entdecken, verstehen und begreifen lernen. Wo Kinder nichts anfassen dürfen, nicht selbst mit Hand anlegen können, werden sie nicht viel verstehen: „Begreifen“ kommt von „greifen“!

Fühl mal, wie weich und feucht das Moos ist und wie kalt und hart dieser Stein! Matsch ist matschig und Lehm klebrig! Dafür ist der Sand hier in der Sonne schön warm. Autsch, diese Blätter brennen und die da sind ganz stachelig! Diese Rinde ist glatt und diese ganz rau.

Kinder wollen phantasievoll spielen

In den ersten sieben Jahren seines Lebens lernt ein Kind seinen Körper und seine Umwelt zu erfühlen, es lernt, sich sinnvoll zu bewegen, zu sprechen, die Bedeutung von Geräuschen und Gerüchen zu erfassen, die Handhabung von Materialien seiner Umwelt und vor allem auch soziale Verhaltensweisen. Bei dem Erwerb all dieser Fähigkeiten ist das kindliche Spiel unerlässlich. Im spielerischen Umgang sammelt das Kind Erfahrungen, erweitert damit seine Kenntnisse und probt neue Möglichkeiten im Umgang mit unbekannten Situationen.

Ein Kind lernt beim Spiel, aus Freude am Tun und zur Befriedigung der Neugierde und des Bewegungsdranges.

Im Wald finden die Kinder unzählige „Plätze“ (Kletterbäume, Höhlen, Pfützen, Wurzeln, Moosteppiche) vor, die es zum Spielen einladen. Waldkinder spielen in erster Linie mit Spielzeug aus dem Wald, sie spielen mit den Hölzern, dem Sand und dem Matsch, dem Wasser und den Steinen. Sie sammeln, sortieren, verstecken, konstruieren, bauen, bessern aus, verändern. Vorgefertigtes Spielzeug ist im Wald Nebensache, Waldspielzeug steht an erster Stelle, da es „wandelbar“ und vielfältig zu gebrauchen ist. Ein Stock ist beispielsweise mal Werkzeug, mal Pfeil oder mal ein Stift, mit dem im Sand gemalt wird.

Aus Rinde, Blättern, Moos etc. entstehen kleine Kunstwerke. Die abwechslungsreiche Umgebung lädt ein zu phantasievollen Rollenspielen. Spontan werden kurze Theaterstücke aufgeführt und finden ein begeistertes Publikum. Gern erzählen wir uns frei erfundene Geschichten.

So lassen die Materialien aus der Natur und der Wald an sich dem Kind viel Raum für die Entfaltung der Phantasie und Kreativität.

Darüber hinaus können die Kinder auch im Kindergarten immer wieder Werkzeuge, Hammer, Säge, Schraubendreher, Nägel, Bohrer kreativ einsetzen. An der Werkbank und auch in der Küche können sie handwerklich tätig sein und unterschiedliche Materialien vielseitig verwenden. Malwände laden zum Malen in den verschiedensten Varianten ein und in unserer Küche werden beispielsweise die gesammelten Waldfrüchte, z.B. Holunderbeeren zu einer schmackhaften Marmelade verarbeitet und zur Vesper mit selbstgebackenen Brötchen verspeist.

Zu allen Jahreszeiten wird unser Garten als weiterer Spielraum von allen Kindern genutzt. Er lädt ein zum Klettern und Rutschen am Baumhaus, Spielhaus und zum Matschen, Fühlen, Riechen, Graben, Bauen im Sandkasten, zum Gärtnern im Hochbeet, zum Beobachten der Vögel auf den Bäumen und vielem mehr.

 

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